Ein Thriller mit Humor? Kann das überhaupt zusammenpassen? – Buchrezension zu „Schreib oder Stirb

Autorin: Kristin Scharn


Am heutigen Rezi-Mittwoch möchte ich Euch den neuesten Thriller von Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz „Schreib oder Stirb“ vorstellen. Die gebundene Ausgabe erschien am 30. März 2022 im Droemer Knaur Verlag und umfasst 336 Seiten.

In dem Buch geht es um den Literaturagenten David Dolla und einen mysteriösen Psychiatriepatienten, der behauptet, vor Monaten ein siebenjähriges Mädchen entführt zu haben. Darüber möchte er jedoch einzig und allein mit Dolla sprechen und unterbreitet diesem ein diabolisches Angebot. Dolla soll einen Verlagsvorschuss von einer Million Euro für einen True-Crime-Roman über das Schicksal des Mädchens aushandeln. Willigt er ein, kann er das Mädchen in letzter Sekunde vor dem sicheren Tod retten. Wenn nicht, wird das Mädchen sterben und das Leben des Agenten für immer zerstört werden. Was dieser anfangs für einen Witz hält, entwickelt sich jedoch bald zu einer rasanten Achterbahnfahrt. Wie wird sich Dolla entscheiden?

Als großer Fitzek-Fan kam ich um dieses Buch natürlich nicht herum und wollte es unbedingt lesen. Außerdem fand ich es als Studentin der Buch- und Medienwirtschaft besonders interessant, dass es um einen Literaturagenten und das Schreiben eines Buches geht. Ich wollte unbedingt wissen, wie das umgesetzt ist. Eigentlich hatte ich eine andere Handlung erwartet. Typisch für Fitzek kann man aber nie irgendetwas vorhersehen oder erahnen. Es kommt immer anders. So auch in dieser Geschichte, die wieder zahlreiche Wendungen enthält. Anfangs war ich noch etwas skeptisch, ob es mir gefallen würde, aber schon bald hatte mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Durch die rasante Erzählweise und immer neue Ereignisse bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Es gab so viele Ungereimtheiten, die aber natürlich nach und nach und am Ende aufgeklärt werden. Ich musste einfach wissen, was Sache ist. Verblüfft bin ich auch immer wieder, wie all die „Zufälle“ und Wendungen am Ende Sinn ergeben und zusammengeführt werden. Wie kommt man nur auf sowas? Die verschiedenen, ungewöhnlichen und teilweise echt abgedrehten Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen.

„Wir wollten etwas schreiben, was es so noch nie gab: eine Geschichte, über die man auf der einen Seite herzhaft lachen kann – und beim Umblättern bleibt einem genau dieses Lachen vor Spannung im Halse stecken!“ (Droemer Knaur, Schreib oder Stirb, 2022.)

Ob dies gelungen ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Humor ist ja Geschmackssache und wie immer gehen die Meinungen weit auseinander. Auch mir ist der Humor teilweise verborgen geblieben, was den Lesespaß für mich allerdings nicht trübte. Lustig fand ich beispielsweise, dass Fitzek teilweise Scherze über sich selbst einbaute. So hatte der Hauptcharakter David Dolla Fitzek vor Jahren abgelehnt und ärgerte sich nun darüber, dass er dessen Potential nicht sofort erkannt hatte und ihn nun ein anderer Agent vertrat. Spannend war das Buch für mich aber auf jeden Fall.

Da ich gut unterhalten wurde und den Thriller sehr gern gelesen habe, möchte ich an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen. Fans des Genres und natürlich Fitzek-Fans werden mit diesem Buch sicher nicht enttäuscht und sollten es sich auf jeden Fall näher anschauen. Auch wer gern mal einen Thriller ausprobieren möchte, ist mit Fitzek immer gut beraten.

Lektorin: Lisa Schweizer

Quelle:

Droemer Knaur (2022): Schreib oder stirb. Online verfügbar unter: https://www.droemer-knaur.de/buch/sebastian-fitzek-micky-beisenherz-schreib-oder-stirb-9783426282731, zuletzt eingesehen am 06.08.2022.



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