Interview mit Robert Joseph

Interview mit Robert Joseph

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Allgemeiner Steckbrief

Name: Robert Joseph
Alter: 32
Unternehmen: Rombach Druck und Verlagshaus GmbH & Co KG
Berufsbezeichnung: Vertriebsleiter
Tätigkeiten/Aufgaben: Neukundengewinnung, Business Development (Nachhalten von Marketing- und Vertriebsprojekten), Preis- und Angebotskalkulationen, Optimierung des Sales-Prozesses (von der Anfrage zum Auftrag), Reporting und Forecasting aktueller Vertriebsprojekte, Kundenbesuche vor Ort
Lebensmotto: Auch ein Wolkenkratzer fängt im Keller an

 

Fragen

Warum haben Sie diesen Beruf damals gewählt?
Mein erlernter Beruf hat mit der Ausübung meiner jetzigen Tätigkeit wenig gemein. Zwar vermittelte mir die Ausbildung das Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge in Unternehmen und legte somit den Grundstein für weitere berufliche Stationen, jedoch finden die damals geschulten Inhalte heute wenig praktische Anwendung im Berufsalltag.

Tatsächlich war es aber so, dass ich nicht den heutigen Beruf gewählt habe, sondern er mich gefunden hat. Heutzutage weißt Du selbst nach zwei beruflichen Stationen nicht, ob Du den richtigen Beruf gewählt hast. Was ich aber mit Sicherheit behaupten kann, ist, dass Sie aus gewonnenen Erfahrungen während einer Tätigkeit nach und nach ableiten können, was Sie definitiv nicht mehr machen möchten.

Was hat Sie für Ihren Beruf qualifiziert, was hat man von Ihnen erwartet und was erwartet man heute in Ihrer Position?
Ein freundliches und kommunikatives Wesen ist essentiell für diesen „Beruf“. Es öffnet mehr Türen als man erwartet. Als Qualifikation dienten sicherlich meine Erfahrungen aus den Bereichen Vertrieb und Kundenberatung in unterschiedlichen Unternehmen; sowohl auf internationaler als auch regionaler Ebene.

Die Erwartungen an den Vertrieb sind in allen Unternehmen nahezu deckungsgleich. In erster Linie hat der Vertrieb die Aufgabe den Umsatz und den damit verbundenen Gewinn eines Unternehmens zu steigern und somit nachhaltig für einen kontinuierlich wachsenden Cash-Flow zu sorgen. Dieses Vorhaben als alleiniges Ziel des Vertriebapparates auszurufen, ist aber nicht richtig. Die Aufgabe des Vertriebs ist vor allem die Nachhaltigkeit einer angelaufenen Geschäftsbeziehung zu sichern. Gelingt Ihnen das, ist dies die halbe Miete für zukünftige und nachfliessende Projekte.

In welchem Verhältnis müssen bei Ihnen Soft Skills und fachliche Kompetenz stehen?
In der Ausübung meiner Tätigkeit stehen diese beiden Komponenten ganz klar in einem engen Verhältnis. Es hilft einem Kunden oder Interessenten nicht weiter, wenn ich fachlich einen doppelten Rittberger vorführe, ihm aber nicht kommunizieren kann, was daran eigentlich aussergewöhnlich ist.

Dazu sollten eine hohe Frustrationsgrenze und vor allem die Eigenmotivation – die Wirbelsäule eines Vertrieblers – zum Repertoire gehören. Rückschläge oder Absagen von Kunden dürfen Sie nicht zermürben oder an sich selbst zweifeln lassen. Das mag wie eine leere Floskel klingen, ist aber übertragbar auf andere Lebenssituationen. Vielleicht ist das der Grund, warum Vertrieb eigentlich Spaß macht?! Man lernt im Beruf für das Leben.

Welche Tipps können Sie geben um dahin zu kommen, wo Sie jetzt sind?
Überall wird gepredigt man solle sich Ziele setzen und diese verfolgen. Bei mir hat es knapp sechs Jahre gedauert, um nun eine Tätigkeit inne zu haben, die mich erfüllt. Ich müsste lügen, wenn ich behaupte, die vergangenen Jahre hätte ich darauf hingearbeitet. Vielmehr würde ich dazu anregen, nicht alles verbissen anzupacken. Machen Sie Ihre Erfahrungen in der Berufswelt; probieren Sie aus. Wenn Sie mit 35 noch nicht den idealen Job gefunden haben, ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange.

In Gesprächen stelle ich immer wieder fest, dass ich durch meine beruflichen Tätigkeiten 1.) viele Leute kennengelernt und mir somit ein Netzwerk aufgebaut habe und 2.) gewonnene Erfahrungen – positive als auch negative – situationsbedingt immer wieder und überall einsetzen kann.

Quereinsteiger aus fremden Branchen bringen oft neue Ideen und Ansätze mit in das Unternehmen. Diese können sich innerhalb der Firma entwickeln und sind später eventuell übertragbar auf andere Abteilungen und Projekte.

Wie wichtig ist es in Ihrem Beruf einen privaten Ausgleich durch Sport etc. zu schaffen?
Eigentlich essentiell! Bei einer Tätigkeit, die Sie gerne ausüben, geraten solche Vorhaben zu schnell ins Hintertreffen. Kundentermine, interne Meetings, Messen, Konferenzen, etc. All diese Aktivitäten ziehen Energie, die ich man sich am besten durch Sport wieder holen sollte. Jedoch bist Du nach einem 10h Tag auch froh, zu Hause auf der Couch zu liegen und sich vom TV berieseln zu lassen. Aber neben dem Sport und der Arbeit sollten Sie Ihre Freunde nicht vernachlässigen.

von Matthäus Domiter

 
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