Social Reading – The future of bookselling? #Contec13

Die Facebook-Version: Ich poste eine Frage und Freunde antworten. Die Social Reading-Version: Ich finde Antworten von Menschen, die meine Frage gar nicht vernehmen. Die Antworten kommen, weil sie die Menschen sind, denen ich als Leser folge, vertraue und Aufmerksamkeit schenke. Das social ist nicht die Freundschaft, sondern die Interessenverbundenheit. Eine Zwischenauffassung von Marcel Knöchelmann

Contec Frankfurt LogoKonversationen sind Märkte

Rachel Fershleiser (Tumblr), Sascha Lobo (sobooks) und Torsten Casimir (mvb)  loten zur Diskussion „The future of bookselling“ aus, welche Möglichkeiten insbesondere das Internet Buchhandlungen bietet, um ihre Bücher auch in Zukunft erfolgreich zu verkaufen – oder eben nicht. Denn der Umgang mit den Online-Konversationen soll den Unterschied ausmachen. Und der Zugang kann beschwerlich sein.

Sobooks, das am Messemittwoch eine Art Zukunft des E-Books vorstellt, will Konversationen selbst als Markt erkennen. Schon 1999 wurde im Cluetrain Manifest bestimmt: Märkte sind Konversationen. 14 Online-Jahre später dreht Sascha Lobo die Idee und erkennt in Konversationen Märkte. Die Idee dahinter ist, dass durch das Vernetzen von Lesern, durch das Kommunizieren über Bücher, ebendiese verkauft werden. Bekannt aus dem Prinzip Spiegel-Bestsellerliste. Worüber gesprochen wird, das wird gekauft.

Eine Brick and Mortar-Lösung?

Um in diesem ‘potentiellen’ Markt überhaupt Fuß fassen zu können, müssen die Anbieter an der Vernetzung der Nachfrager teilhaben. Eine Buchhandlung muss also erkennen, über was gesprochen wird und als Antwort das Buch liefern. Bekannte Klassiker: LovelyBooks und Goodreads. Während erstere zur Verlagsgruppe Holtzbrinck gehört, fällt Goodreads unter die Marktmacht Amazons. Das Problem ist bekannt: Der größte Einzelhändler weiß seine Kontrahenten erfolgreich zu vertreiben. Worüber bei Goodreads gesprochen wird, das wird hauptsächlich bei Amazon gekauft.

Ungeachtet des zusätzlichen Problems kleiner Verkaufsstätten, sich kaum selbstständige E-Book-Plattformen aufzubauen (oder ihre White-Label-Lösungen bekannt zu machen): Wie wird in zehn Jahren die gemeine Buchhandlung ihre Bücher verkaufen? Ob Social Reading die Lösung ist, wird sich beweisen müssen. Für viele Buchhandlungen wird auch das nicht ausreichend Raum bieten. Schließlich muss besonders die Social-Reading-Buchhandlung Click and Mortar bedienen.

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