Nach der Bundestagswahl erschien Merkel noch als Siegerin – Ergebnisse einer Presseanalyse eines Seminars im Studium Generale

Das Ergebnis einer Medienanalyse zur Bundestagswahl, im Rahmen eines Seminars zur Internationalen Berichterstattung ergab, dass Angela Merkel als Siegerin hervorging.

Verschiedene Printzeitungen wurden dazu ausgewertet. Die Titelbilder zeigten die Kanzlerin mal lachend, mal nachdenklich oder über dem Berliner Nachthimmel schwebend.

In der Frankfurter Rundschau erhielt Merkel den Titel „ Königin der Macht “. In der New York Times bspw. wurde die Bundeskanzlerin als eine Art Hoffnungsträger nicht nur für Deutschland, sondern auch für Amerika beschrieben.Trotz einer gewissen Langeweile solle Merkel eine zurückhaltende Führung übernehmen.

Ihr Wettbewerber Martin Schulz wurde dabei selten erwähnt. Zudem wurde das Erstarken der AfD in einigen Pressen bspw. in der Spanischen oder Russischen stark hervorgehoben. „Die Geschichte wiederholt sich“, hieß es im deutschsprachigem Pravda-Blog. Dadurch wird deutlich, dass das Ausland den Zuspruch der Deutschen gegenüber der Partei nicht gut heißt, wobei die Pravda andererseits auch Verständnis für das Erstarken der Rechten u. a. aufgrund der Flüchtlingsfrage zeigt.

Der Artikel der Neuen Züricher Zeitung beschrieb den Politikstil Merkels als „einschläfernd “ und betitelte die AfD als die „eigentlichen Gewinner der Wahl “.

Anhand der Länge der Wahlberichterstattung erkannte man, wie wichtig die Wahl für die jeweiligen Zeitungen waren.

Die El País aus Spanien berichtete gleich über mehrere Seiten, reflektierte das Wahlergebnis und betrachtete jede Partei einzeln.

Erstaunlich war auch, dass die englische Blogversion der chinesischen People´s Daily deutlich mehr über das Wahlergebnis berichtete als die deutsche Ausgabe.

Aus heutiger Sicht wurde die Position Merkels als stärker wahrgenommen, als es inzwischen nach dem Scheitern der Jamaika- Verhandlungen, als realistisch erscheint.

Aus der Studie ging hervor, dass sich die Leser inzwischen überwiegend über digitale Medien informieren und die Printauflagen eher zweitrangig sind.

Der Guardian bspw. hat sogar über 17 Millionen Nutzer, davon über 7 Millionen ausschließliche Digitalnutzer. Im Allgemeinen hatten die Leser meist ein Durchschnittsalter von über 45 Jahren, bei den britischen Titeln waren sie sogar noch deutlich älter, die Nutzer digitaler Medien natürlicherweise grundsätzlich jünger.

Autoren: Franziska Stock, Friedrich Figge

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