Selfpublishing – ein Beispiel aus der Comicszene

Selfpublishing bezeichnet jenen Weg zur Veröffentlichung eines eigenen Werkes, bei dem sich der Urheber eigenständig um alle dazu nötigen Schritte kümmert.

Das heißt, er muss im Idealfall selbst in der Lage sein, sein Werk zu setzen, sich eine Druckerei zu suchen, den Druck selbst zu finanzieren und schließlich auch Marketing und Vertrieb eigens zu organisieren. Gleich, ob er all diese Aspekte als einzelne Person erledigt oder sich Hilfe sucht (es gibt z.B. Dienstleister für den Satz), es bleibt die Gemeinsamkeit, dass er sich – zumindest ansatzweise – mit allen Bereichen der Buch- bzw. Broschurherstellung befassen muss.

In heutigen Zeiten des Print on Demand steigen die Zahlen jener, die sich an dieses Wagnis heran trauen. Für eine Vielzahl von Menschen steht hierbei nicht das Geld verdienen an erster Stelle, sondern möchten viele auch einfach etwas selbst erschaffen.

Zu letzterer Kategorie – ein Produkt, das zu dem Zweck erscheint, erschienen zu sein, ohne Einnahmen zu bringen – gehört die Anthologie „Baitoh Oh!“ (japanisch, sinngemäß:„Lasst uns arbeiten!“). Es handelt sich hierbei um eine ca. 250 Seiten starke Sammlung von bis zu 20 Seiten langen Comic-Beiträgen, die mindestens einmal jährlich von der DJG Berlin herausgebracht wird. Die DJG ist die „Deutsch-Japanische-Gesellschaft“ und hat den Zweck, die Auseinandersetzung mit der japanischen Kultur zu fördern und Informationen bereit zu stellen. In Zuge dessen, hat sie Mitgliedern, die sich mit dem Zeichnen von Manga beschäftigen, die Möglichkeit geschaffen, ihre Werke auch zu publizieren. So wurde die Anthologie „Baito Oh!“ ins Leben gerufen.

baito oh!

In diesem Sinne ist die DJG der „Selfpublisher“ und hat die Aufgaben, die damit zusammenhängen, an die Zeichner übertragen; zum Einen liefern diese die Inhalte, müssen aber zum Anderen auch einen Beitrag zahlen, um die Druckkosten zu decken. Weiter verpflichten sich die Zeichner, selbst Werbung zu machen und für die Vermarktung zu sorgen (z.B. durch den Verkauf auf Comicmessen). Letztlich wird auch der Satz und das Layout von Einigen der Zeichner selbst realisiert.

Wer mehr darüber erfahren möchte:
http://www.djg-berlin.de/manga/mangaclub/baitooh.htm

Bildquelle:
http://www.djg-berlin.de/manga/mangaclub/banner2.jpg

 

von Maria Hecher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert